Erkennungszeichen von umweltfreundlichem Recyclingpapier

Die wichtigsten Erkennungszeichen von umweltfreundlichem Recyclingpapier 

Obwohl heute ein großer Teil der Kommunikation über Telefon, Internet und E-Mail abläuft und nahezu alle Branchen auf modernde Medien und Computer umgestellt haben, steigt der Papierverbrauch seit Jahren kontinuierlich an.

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Zusammen mit den USA und Japan gehört Deutschland zu den Ländern mit dem höchsten Papierverbrauch. 

Grob geschätzt liegt der durchschnittliche Papierverbrauch pro Kopf und Jahr bei stolzen 230 Kilogramm und damit etwa genauso hoch wie der Jahresverbrauch von Afrika und Lateinamerika zusammen. Problematisch an dieser Entwicklung ist, dass die Papierproduktion nicht nur Wasser und Energie verbraucht und Chemikalien freisetzt, sondern vor allem, dass im Zuge der Rohstoffgewinnung teilweise ganze Ökosysteme zerstört werden. Trotz eines gestiegenen Umweltbewusststeins und zahlreicher Maßnahmen im Hinblick auf den Klimaschutz, geht die Nachfrage an Recyclingpapier konstant zurück. Ein Grund hierfür sind zweifelsohne Vorurteile.

Wer an Recyclingpapier denkt, hat oft noch jene grauen Papiere vor Augen, die nicht nur wenig attraktiv aussahen, sondern zudem auch noch teurer waren als normales Papier und sich nur bedingt für den Einsatz im Drucker oder dem Kopierer eigneten. Diese Vorurteile sind heute aber unbegründet, denk dank modernen Technologien wird auch Recyclingpapier höchsten technischen Ansprüchen gerecht. Da das Entfernen von Farbresten ein aufwändiges Verfahren ist, hat Recyclingpapier zwar oft eine etwas grauere Tönung als andere Papiere, aber es gibt auch weißes Recyclingpapier.

Ein anderer Grund liegt jedoch sicherlich auch darin, dass eine gewisse Verunsicherung herrscht. Bei all den Siegeln, die es mittlerweile gibt, ist durchaus nachvollziehbar, wenn Verbraucher nicht mehr wissen, welchem Siegel sie vertrauen können und welchem nicht und damit gleichzeitig auch, wann sie sicher sein können, tatsächlich umweltfreundliches Recyclingpapier zu kaufen und wann nicht.

Hier daher einige grundlegende Infos sowie die wichtigsten Erkennungszeichen von umweltfreundlichem Recyclingpapier in der Übersicht: 

Wie wird Recyclingpapier hergestellt?

Die Herstellung von Recyclingpapier basiert auf einem Grundschema, das sich in mehrere Abschnitte gliedert. Zunächst wird Altpapier in riesigen Behältern in Wasser eingeweicht. Durch das Einweichen teilt sich das Papier in seine einzelnen Papierfasen auf und es bildet sich ein dünnflüssiger Brei. Nach diesem Vorgang, der als Wiederaufschlämmung bezeichnet wird, wird der Papierbrei gereinigt.

Dabei werden Fremdkörper wie beispielsweise Tackernadeln oder Büroklammern entfernt und teilweise wird der Brei auch mithilfe von chemischen Reinigungsmitteln gewaschen. Je nach dem, für welchen Verwendungszweck das Papier hergestellt wird, folgt nun ein weiterer Reinigungsvorgang, bei dem die Papierfasern entfärbt werden. Soll weißes Recyclingpapier entstehen, schließt sich daran noch ein Bleichvorgang an.

Der nun saubere Faserstoff ist damit fertig für die Weiterverarbeitung zu einem neuen Papiererzeugnis. Dazu wird er entweder unmittelbar zu Recyclingpapier verarbeitet oder mit Frischfasern vermischt. Die eigentliche Herstellung entspricht dann der Herstellung von Papier aus Frischfasern.

Das bedeutet, der Papierbrei wird mit Wasser verdünnt und sickert als sehr dünnflüssige Masse durch feinmaschige Siebe. Das verbliebene Fasergewebe wird anschließend gepresst, getrocknet und nach dem Trocknen zu Bögen in der gewünschten Größe zugeschnitten.  

Welche Erkennungszeichen garantieren umweltfreundliches Recyclingpapier?

Mittlerweile sind Papierprodukte mit allerlei Hinweisen, Aufschriften und Siegeln versehen, die aber nicht alle tatsächlich auch bedeuten, dass es sich um umweltfreundliches Recyclingpapier handelt. Grundsätzlich gibt es drei Umweltsiegel, die in diesem Zusammenhang empfehlenswert sind, nämlich den Blauen Engel, das Ökopa Plus-Label und das VUP-Zeichen.

Alle drei Umweltzeichen stehen dafür, dass das Papier zu 100 Prozent aus Altpapier und ohne schädliche Chemikalien hergestellt wurde. Der Blaue Engel und das VUP-Zeichen werden zudem nur bei einem niedrigen Energie- und Wasserverbrauch bei der Herstellung vergeben. Ein weiteres Zeichen, das grundsätzlich empfehlenswert ist, ist das FSC-Siegel.

Dieses Siegel besagt, dass die verwendeten Holzfasern aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, wodurch Raubbau und die Zerstörung von Urwäldern ausgeschlossen sind. Allerdings muss es sich bei Papier mit dem FSC-Siegel nicht zwangsläufig um Recyclingpapier handeln und auch im Hinblick auf die verwendeten Chemikalien sowie den Energie- und Wasserverbrauch hat das Siegel keine Aussagekraft. Die Aufschrift „hergestellt aus 100% Altpapier“ ist kein sicheres Erkennungszeichen.

Dies liegt zum einen daran, dass ein Produkt diese Aufschrift laut Gesetz bereits dann tragen darf, wenn es zu mindestens 80 Prozent aus recyceltem Papier besteht. Zum anderen sagt diese Aufschrift alleine nichts darüber aus, ob und in welcher Form Chemikalien verwendet wurden und wie hoch der Energie- und Wasserverbrauch war. Dies ist bei der Euroblume anders, denn hier spielt der Energie- und Wasserverbrauch die entscheidende Rolle.

Im Gegenzug muss das Papier aber nicht zwingend aus Altpapier bestehen. Ein wenig problematisch ist auch die Aufschrift „Kein Zellstoff aus den Tropen“. Diese Aufschrift heißt zwar, dass die Rohstoffe nicht aus tropischen Wäldern stammen, schließt aber eine Herkunft aus anderen Urwäldern nicht aus. Allerdings sind auch diese Urwälder, beispielsweise in Russland, Finnland oder Kanada, bedroht und zudem der Hauptholzlieferant für das in Deutschland hergestellte Papier.

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