Die wichtigsten Infos zur Vollmacht plus Vorlage

Die wichtigsten Infos zur Vollmacht + Vorlage für eine allgemeine Vollmacht 

Ob es um alltägliche Dinge wie das Entgegennehmen von Post oder das Abholen des Kindes aus dem Kindergarten, um finanzielle Angelegenheiten oder um geschäftliche Erledigungen geht:

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Wenn ein Dritter im Auftrag und im Namen eines anderen handelt, wird in den meisten Fällen eine Vollmacht notwendig. Eine Vollmacht ist eine Erklärung, durch die der Vollmachtgeber den Vollmachtnehmer zu seinem Vertreter ernennt.

Dabei wird derjenige, der die Vollmacht erteilt, als Vollmachtgeber bezeichnet. Derjenige, der in der Vollmacht zum Vertreter erklärt wird, ist der Vollmachtnehmer. Vertreter heißt in diesem Zusammenhang, dass der Vollmachtnehmer dazu bevollmächtigt ist, im Namen des Vollmachtgebers zu handeln, an seiner Stelle also beispielsweise Entscheidungen zu treffen und Dinge zu erledigen.

Aber wie muss so eine Vollmacht eigentlich aussehen?

Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Infos zur Vollmacht zusammen und zeigt eine musterhafte Vorlage für eine allgemeine Vollmacht.  

Die verschiedenen Formen der Vollmacht

Vollmachten gibt es in verschiedenen Varianten. Dabei werden Vollmachten zunächst einmal danach unterschieden, an wen sie sich richten. Eine Vollmacht, die der Vollmachtgeber gegenüber dem Bevollmächtigten erklärt, nennt sich Innenvollmacht. Im Unterschied dazu wird von einer Außenvollmacht gesprochen, wenn der Vollmachtgeber die Vollmacht gegenüber dem Dritten erklärt, bei dem der Vollmachtnehmer als Vertreter des Vollmachtgebers auftreten soll.

Außerdem ergeben sich die verschiedenen Arten von Vollmachten aus ihren Inhalten und dem jeweiligen Umfang:

·         Eine Spezialvollmacht ermächtigt den Vollmachtnehmer dazu, eine ganz bestimmte, konkret definierte Handlung durchzuführen. Auf diese eine Handlung ist die Befugnis dann auch beschränkt, für andere Handlungen ist der Vollmachtnehmer nicht bevollmächtigt.

·         Eine Gattungsvollmacht erstreckt sich über alle Rechtsgeschäfte, die einer Gattung oder Art angehören. Der Bevollmächtigte ist dazu befugt, sämtliche Rechtsgeschäfte der jeweiligen Gattung abzuschließen.

·         Eine Generalvollmacht erlaubt dem Vollmachtnehmer, alle Rechtsgeschäfte abzuschließen, bei denen eine Vertretung zulässig ist.

·         Eine Vorsorgevollmacht regelt den Fall, dass der Vollmachtgeber in eine Notsituation gerät und nicht mehr geschäfts- oder entscheidungsfähig ist. Durch die Vorsorgevollmacht ernennt der Vollmachtgeber einen Bevollmächtigten, der in seinem Namen einzelne oder alle Rechtsgeschäfte abschließen, Aufgaben erledigen und Entscheidungen treffen soll, wenn er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Meist kann durch eine solche Vollmacht verhindert werden, dass im Ernstfall ein Betreuer bestellt wird.

Daneben gibt es Vollmachten mit gesetzlich typisiertem Inhalt. Solche Vollmachten sind beispielsweise die Prokura oder die Handlungsvollmacht 

Die formalen Vorschriften bei einer Vollmacht

Für Vollmachten gilt grundsätzlich die Formfreiheit. Das bedeutet, eine Vollmacht ist an keine bestimmte Form gebunden, sondern kann sowohl schriftlich als auch mündlich oder durch schlüssiges Handeln erteilt werden. Prinzipiell gilt diese Formfreiheit auch bei Vollmachten, die für Rechtsgeschäfte mit besonderen Formvorschriften erklärt werden.

Ein Beispiel für ein Rechtsgeschäft, bei dem eine besondere Form vorgeschrieben ist, ist ein Immobilienkauf. Hier setzt die Wirksamkeit des Kaufvertrags eine notarielle Beurkundung voraus. Möchte sich der Immobilienkäufer bei dem Notartermin vertreten lassen, reicht eine einfache, schriftliche Vollmacht aus, in der der Immobilienkäufer den Bevollmächtigten zu seinem Vertreter erklärt.

Der Bevollmächtigte ist durch die Vollmacht dann befugt, den Kaufvertrag vor dem Notar rechtsgültig zu unterschreiben. Zum Schutz des Vollmachtgebers tendiert die Rechtsprechung seit einigen Jahren jedoch immer mehr dazu, die Form eines Rechtsgeschäfts nicht mehr von der Form der Vollmacht, die sich auf dieses Rechtsgeschäft bezieht, zu trennen. Vor allem unwiderruflich erteilte Vollmachten und Erklärungen, die den Vollmachtnehmer zu Insichgeschäften bevollmächtigen, sind hiervon betroffen.

Daneben wird im Normalfall eine schriftlich verfasste und handschriftlich unterschriebene Vollmacht gefordert, wenn die Vollmacht im Zusammenhang mit medizinischen Eingriffen, einem Freiheitsentzug oder der Vertretung vor Gericht steht.  

Der Inhalt und die Gültigkeit einer Vollmacht

Aus den Formulierungen in der Vollmacht ergibt sich, wozu der Vollmachtnehmer befugt ist. Steht in der Vollmacht beispielsweise, dass der Vollmachtnehmer die Post entgegennehmen, das Kind vom Kindergarten abholen oder die Zulassung des Autos erledigen soll, darf er die entsprechende Handlung durchführen. Bei der Interpretation der Formulierungen gilt jedoch immer das sogenannte Vertrauensprinzip. Demnach müssen die Erklärungen so ausgelegt werden, wie nach Treu und Glauben davon auszugehen ist, was der Vollmachtgeber damit gemeint hat. 

Die Gültigkeit einer Vollmacht ergibt sich ebenfalls aus den Formulierungen. Ist ein bestimmter Zeitraum genannt, erlischt die Vollmacht nach Ablauf dieses Zeitraums. Ist kein Zeitraum benannt oder wird die Vollmacht unbefristet erteilt, ist sie an keinen Zeitrahmen gebunden. Sofern die Vollmacht nicht unwiderruflich erteilt wurde, kann sie der Vollmachtgeber aber jederzeit widerrufen.

Gleiches gilt für den Vollmachtnehmer, der die erteilte Vollmacht ebenfalls jederzeit niederlegen kann. Tritt beim Vollmachtgeber Geschäftsunfähigkeit ein oder stirbt er, erlischt die Vollmacht nur dann, wenn dies so ausdrücklich in der Vollmacht steht. Andersherum erlischt die erteilte Vollmacht mit dem Tod des Bevollmächtigten aber automatisch.   

Vorlage für eine allgemeine Vollmacht Vollmacht 

Hiermit erkläre ich 

__________________ Name, Anschrift, Geburtsdatum ______________________ 

Herrn/Frau

 __________________ Name, Anschrift, Geburtsdatum ______________________ 

zu meinem Vertreter. Als solcher ist er/sie bevollmächtigt, folgende Rechtsgeschäfte abzuschließen/Aufgaben wahrzunehmen:

Der/Die Bevollmächtigte ist dazu befugt, alle Erklärungen, die in diesem Zusammenhang notwendig sind, abzugeben und entgegenzunehmen sowie sämtliche erforderlichen Handlungen durchzuführen. 

Die Vollmacht wird unbefristet/für den Zeitraum __________ bis _________ erteilt.  ______________________________________

Ort, Datum,

Unterschrift des Vollmachtgebers

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