Infos und Tipps zu Kündigungsdiensten
Viele Verträge werden zwar nur für eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen, verlängern sich aber stillschweigend um eine weitere Laufzeit, wenn sie nicht oder zu spät gekündigt werden.
Dies kann durchaus ärgerlich sein, beispielsweise dann, wenn jemand einen Vertrag nicht mehr braucht oder nicht mehr haben möchte, aber auch nicht herauskommt, weil er die Kündigungsfrist verpasst hat. Zudem kann es sich generell lohnen, die laufenden Verträge regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Unternehmen bringen nämlich regelmäßig neue Produkte und neue Tarife auf den Markt und bieten für Neukunden oft attraktive Konditionen.
Im Unterschied dazu laufen die Verträge mit Bestandskunden unverändert weiter, von Sonderangeboten, Rabatten und anderen Vergünstigungen profitieren sie häufig nicht. Doch ein Anbieterwechsel klappt in der Praxis nicht immer so reibungslos wie erhofft.
Manchmal wird allein schon das Herausfinden der Adresse, an die die Kündigung geschickt werden muss, zur großen Herausforderung. Mitunter erklären die Anbieter, die Kündigung wäre zu spät eingegangen, entspräche nicht der notwendigen Form oder wäre nie angekommen. Um sich mit solchen Problematiken nicht mehr auseinandersetzen zu müssen, bieten Kündigungsdienste ihre Unterstützung an.
Aber was machen diese Dienstleister eigentlich genau? Welche Kosten entstehen für die Dienstleistung und worauf gilt es zu achten?
Die folgende Übersicht stellt die wichtigsten Infos und Tipps zu Kündigungsdiensten zusammen:
Inhalt
Was machen Kündigungsdienste genau?
Kündigungsdienste bieten verschiedene Leistungen an, wobei das Leistungsspektrum je nach Anbieter unterschiedlich ausfallen kann. Zu den zentralen Tätigkeiten gehört das Erstellen von Kündigungen. Dafür stellen die Dienstleister verschiedene Vorlagen und Textbausteine zur Verfügung.
So kann sich der Nutzer mit wenigen Mausklicks ein wirksames Kündigungsschreiben zusammenstellen. Über die Datenbank des Anbieters kann der Nutzer außerdem seinen Vertragspartner heraussuchen.
Je nach Kündigungsdienst sind dabei die Anschriften von mehreren hundert bis zu mehreren tausend verschiedenen Unternehmen in der Datenbank enthalten.
Die Kündigungsdienste helfen aber nicht nur dabei, Kündigungsschreiben zu erstellen, sondern kümmern sich auf Wunsch auch um den Versand. Hierbei kann der Nutzer meist wählen, ob die Kündigung per Fax, als normaler Brief oder als Einschreiben verschickt werden soll.
Darüber hinaus bieten viele Kündigungsdienste eine Erinnerungsfunktion. Dadurch ist sichergestellt, dass der Nutzer keinen Kündigungstermin mehr verpasst. Allerdings muss der Nutzer zuvor hinterlegt haben, welche Verträge er hat und welche Kündigungsfristen für diese Verträge gelten.
Wie teuer sind Kündigungsdienste?
Die Preise der Kündigungsdienste hängen vom Anbieter und den gewählten Leistungen ab. Das bloße Erstellen von Kündigungsschreiben ist bei fast allen Kündigungsdiensten kostenlos. Bei einigen Anbietern muss sich der Nutzer aber erst anmelden, bevor er auf die Vorlagen und die Datenbank mit den Unternehmensanschriften zugreifen kann.
Bei anderen Anbietern ist keine Registrierung notwendig. Soll sich der Kündigungsdienst um den Versand der Kündigung kümmern, hängen die Kosten von der Versandart ab. Wird die Kündigung per Fax verschickt, ist der Versand bei manchen Kündigungsdiensten kostenfrei, andere Anbieter stellen dafür zwischen knapp 50 Cent und rund 3 Euro in Rechnung.
Der Versand per Brief kostet im Durchschnitt zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro, der Versand als Einschreiben schlägt mit rund 5 Euro zu Buche. Teilweise arbeiten die Kündigungsdienste aber auch mit Pauschalen.
In diesem Fall wird für den Versand eines Kündigungsschreibens immer derselbe Betrag in Rechnung gestellt, unabhängig von der Versandart. Ein Nachweis dafür, dass der Kündigungsdienst das Schreiben an das jeweilige Unternehmen verschickt hat, ist üblicherweise im Preis inbegriffen.
So hat der Nutzer einen Beleg dafür, dass seine Kündigung form- und fristgerecht an seinen Vertragspartner übermittelt wurde. Die Erinnerung an anstehende Kündigungen ist meist ebenfalls eine kostenfreie Serviceleistung.
Um die entstandenen Gebühren zu bezahlen, bieten die Kündigungsdienste oft mehrere Möglichkeiten an. So kann der Nutzer seine Rechnung meist per Online-Bezahlungssystem, Kreditkarte oder Lastschrift begleichen. Bei einigen Diensten ist auch eine Bezahlung über die Mobilfunkrechnung, per Überweisung oder auf Rechnung möglich. Die Kündigungsdienste selbst können über ihre Internetseite und teilweise auch über eine App aufgerufen werden.
Worauf gilt es zu achten, wenn ein Kündigungsdienst genutzt werden soll?
Damit ein Kündigungsdienst einen Vertrag im Auftrag des Nutzers kündigen kann, braucht er sensible Daten des Nutzers. Hierzu gehören unter anderem der Name und die Anschrift, aber auch die Vertragsnummern und oft das Geburtsdatum. Ein sehr wichtiger Punkt ist deshalb der Datenschutz.
Der Nutzer sollte auf jeden Fall genau prüfen, welche Vereinbarungen zum Datenschutz in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen stehen. Ist im Kleingedruckten nicht ausdrücklich angegeben, dass der Kündigungsdienst persönliche Daten nicht an Dritte weitergibt, sollte sich der Nutzer besser für einen anderen Dienstleister entscheiden.
Die Gefahr, dass die eigenen Daten zu Werbezwecken verkauft werden, ist sonst einfach zu groß. Es reicht auch nicht aus, wenn der Kündigungsdienst auf Nachfrage zusichert, dass ein Dritter keinen Zugriff auf die Daten hat oder dass keine Datenweitergabe erfolgt. Solange die Datenschutzbestimmungen nicht in den AGB stehen, kann sich der Nutzer nicht darauf berufen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aktualität. Schließlich greift der Nutzer ja gerade deshalb auf einen Kündigungsdienst zurück, weil er sichergehen möchte, dass seine Vertragsbeziehungen unkompliziert und wirksam beendet werden.
Sind die Daten, die der Kündigungsdienst in seiner Unternehmens- und Anschriftendatenbank hat, nicht mehr aktuell oder falsch, wird das Kündigungsschreiben sein Ziel nicht oder erst über Umwege und mit Verspätung erreichen. Insofern sollte der Nutzer prüfen, ob und in welchen Intervallen der Kündigungsdienst seine Datenbank aktualisiert.
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