Die Vorläufer des Papiers

Die wichtigsten Vorläufer des Papiers 

Papier ist heute aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken und für uns ist es selbstverständlich, Notizen auf Papier zu machen, Briefe darauf zu schreiben oder es als Malgrund für Bilder zu verwenden. Allerdings war es ein langer Weg, bis das Papier in seiner heutigen Form entwickelt war und in diesem Mengen für jeden zur Verfügung stand.

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In alten Kulturen waren es Materialien wie Stein, Holz, Metall oder Tafeln aus Wachs und Ton, die dazu verwendet wurden, um Informationen zu übermitteln und zu erhalten. Nach und nach wurden dann Materialien entwickelt, die einfacher zu transportieren, leichter zu beschreiben und billiger herzustellen waren. 

Zu den wichtigsten direkten Vorläufern von Papier gehören Papyrus und Pergament, unter Betrachtung des Verwendungszweckes können zudem auch Tapa, Amate und Huun zu den Vorläufern des heutigen Papiers gezählt werden.

Bei Pergament handelt es sich um eine präparierte Tierhaut mit einer gleichmäßigen und geschlossenen Oberfläche, alle anderen Vorläufer sind pflanzlichen Ursprungs. Im Unterschied zu Papier werden die Fasern allerdings durch Klopfen miteinander verbunden, während beim Papier aufgeschlossene, mit Wasser verdünnte und geschöpfte Fasern das Blatt entstehen lassen.

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Papyrus ist ein Material, das ähnlich einfach hergestellt und beschrieben werden kann wie Papier. Das Grundmaterial ist die Papyrusstaude, bei der es sich um eine Art Schilfgras handelt, die in tropischen Sümpfen in Afrika und im Mittelmeerraum wächst. Die Stängel sind etwa armdick und vier bis fünf Meter hoch.

Der untere Teil wird in etwa 1,5cm breite Streifen geschnitten, die nebeneinander auf ein Brett gelegt werden. Darauf kommt eine zweite Schicht aus Streifen, die quer über der ersten Schicht liegen. Durch Schlagen und Pressen tritt stärkehaltiger Saft aus, der als Bindemittel dient. Anschließend wird das Blatt gepresst und getrocknet, unterschiedliche Blattgrößen und lange Rollen ergeben sich durch das Zusammenkleben mehrerer Blätter.

Papyrus wurde verwendet, um Literatur, Verwaltungsdokumente, Gesuche und Erlasse sowie offizielle und private Briefe zu verfassen. Das Wort Papier leitet sich vom dem griechischen Wort papyros ab, das seinerseits vermutlich aus dem Ägyptischen stammt.

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Pergament war die Alternative zu Papyrus. Als Grundmaterial dienten Kalbs-, Rinder-, Schaf- oder Ziegenfelle, die mit Pottasche oder Kalk gebeizt, gründlich gereinigt und anschließend gespannt wurden. Nachdem die Häute getrocknet, geschabt und die Oberfläche bearbeitet war, konnten sie von beiden Seiten beschrieben werden.

Dadurch, dass Schriften mit Bimsstein entfernt werden konnten, konnte Pergament mehrfach verwendet werden und weil es biegsamer und haltbarer war als Papyrus, wurden darauf vor allem literarische Werke und religiöse Schriften geschrieben. Heute wird Pergament für besonders wertvolle Bucheinbände und vereinzelt auch für besondere Urkunden verwendet.

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Tapa ist der polynesische Name für ein tuchähnliches Material aus Baumrinden. Der Rindenbast wurde eingeweicht und mit Schlaghölzern auf hartem Untergrund solange bearbeitet, bis sich ein zusammenhängender Stoff bildete.

Im Grunde ist diese Herstellungsweise damit mit der Herstellung von Papyrus vergleichbar, allerdings diente Tapa nicht nur als Schreibmaterial, sondern wurde auch für Kleidungsstücke und als Malgrund verwendet.

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Huun besteht ebenfalls aus einem Brei aus Rinde, der durch Schlagen und Pressen geformt wird. Entwickelt wurde Huun von den Mayas, die ihn für heilige Kalender, Weissagungen sowie für geschichtliche und medizinische Aufzeichnungen verwendeten.

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Amate ist der Schriftträger der Azteken, wobei das Wort amatl Papier und Feigenbaum bedeutet. Die innere Rinde des Feigenbaumes wurde in Streifen geschnitten und in einer Lösung aus Holzasche gekocht. Nach dem Spülen wurden die Streifen gitterförmig auf ein Holzbrett gelegt und so lange durch Schlagen bearbeitet, bis die Streifen so breit waren, dass sie die Zwischenräume ausfüllten. Zum Trocknen wurde der Amate-Bogen einfach in die Sonne gelegt. In Südmexiko wird Amate bis heute von den Otomi-Indianern hergestellt und verwendet.

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