Die Geschichte der Luftpost, Teil II

Die Geschichte der Luftpost, Teil II

Der erste offizielle Transport, bei dem Briefe auf dem Luftweg befördert wurden, datiert auf den 18. Februar 1911. Der Flug erfolgte von Allahabad nach Naini in Indien, erstreckte sich über acht Kilometer und dauerte 13 Minuten. An Bord des Flugzeugs, das eigentlich nur einen Schauflug anlässlich der Welt-Postausstellung durchführen sollte, befanden sich 6.500 Briefe. Doch obwohl mit diesem Flug offiziell die Geschichte der Luftpost begann, gab es die Luftpost als solche schon weit früher.

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Die Geschichte der Luftpost, Teil II

Nur kamen anfangs andere Transportmittel zum Einsatz. In einem zweiteiligen Beitrag erzählen wir die Geschichte der Post und generell der Beförderung von Briefen.

Dabei haben wir in Teil I von Brieftauben, Boten und Läufern sowie Kutschen und Zügen berichtet und damit den Bogen von der Antike bis zum Zweiten Weltkrieg gespannt.

Hier ist Teil II!:

Ballons, Zeppeline und Flieger

Neben Kutschen und später Zügen kam im Krieg auch der Heißluftballon als Transportmittel für Post zum Einsatz. Allerdings war das nicht erst im Ersten oder Zweiten Weltkrieg, sondern schon einige Jahrzehnte früher im Deutsch-Französischen Krieg der Fall.

Als Paris von September 1870 bis Januar 1871 belagert war, stiegen insgesamt 55 Ballone in die Luft auf. Sie transportierten rund 2,5 Millionen Briefe und Postkarten, sechs Hunde und über 200 Passagiere.

Die Ballone sollten entweder in nicht besetzten Gebieten in Frankreich oder im Ausland landen. Drei Ballone fielen den Deutschen in die Hände, zwei Ballone gingen im Meer unter. Alle anderen Ballone hingegen konnten relativ sicher landen. Gleichzeitig hatten die Menschen mitgedacht und kurzerhand Hunderte von Brieftauben mit an Bord genommen. So konnten die Brieftauben die Antwort-Briefe nach Paris zurückbringen.

Einen großen Nachteil hatten die Heißluftballons aber. So war es nicht möglich, sie zu lenken. Auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem kam Ferdinand Graf von Zeppelin auf die Idee, einen lenkbaren Ballon zu erfinden.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand auf diese Weise mit dem Zeppelin das nach dem Grafen benannte Luftschiff.

Der erste Zeppelin, der Post transportierte, erhob sich 1912 in die Lüfte. Die Ära als Postzusteller dauerte aber nur sehr kurz an, denn schon bald setzten sich Flugzeuge durch. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hatten kreative Köpfe wie Otto von Lilienthal damit begonnen, motorisierte Flugzeuge zu bauen und zu testen.

Während Lilienthal selbst mit einem seiner Fluggeräte abstürzte, setzten andere die Entwicklungsarbeit fort. Die Luftpost per Motor-Flugzeug zog schnell immer weitere Kreise, bis Henri Pecquet schließlich als Erster ganz offiziell Briefe mit einem Flugzeug beförderte.

Sicher war die Flugpost seinerzeit aber noch nicht. Mit den einfachen, teils klapprigen Flugkisten waren technische Pannen und Bruchlandungen an der Tagesordnung. Auch die Wasserflugzeuge, die neben den Motor-Flugzeugen aufkamen, landeten immer wieder unsanft und ungeplant auf dem Wasser.

In diesem Bereich war vor allem Claude Dornier eine Schlüsselfigur. Seine Flugboote, die auch als Wale bezeichnet wurden, überquerten zwischen 1934 und 1938 regelmäßig den Atlantik.

Die Geschichte der Luftpost, Teil II (1)

Die Post heute

Heutzutage sind nicht nur hochmoderne Flugzeuge, Schiffe und Autos unterwegs. Das Postwesen als Ganzes ist sehr gut organisiert. Doch das alte Vorbild mit Botenläufen ist erhalten geblieben. Nach wie vor sind Postboten unterwegs, wenn inzwischen auch bequemer mit dem Auto oder Fahrrad.

Ihre heutige Form verdankt die Post nicht zuletzt der Adelsfamilie Thurn und Taxis. Mit dieser Familie begann die Geschichte der Deutschen Post im Jahr 1490. Seinerzeit beauftragte Kaiser Maximilian die Adelsfamilie mit der Einrichtung einer Postlinie, über die die kaiserlichen Dokumente regelmäßig befördert werden sollten.

Auf diese Weise entstand eine Poststrecke, die von Innsbruck nach Mecheln führte. Mecheln ist das heutige Brüssel. Auch auf dieser Strecke wurde das bewährte Staffelprinzip angewendet. Die Reiter lösten sich dabei alle fünf Meilen ab.

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In dieser Zeit erhielt die Post außerdem ihre Farbkombination aus Gelb und Schwarz. Weil es sich um die Farben des Deutschen Reiches handelte, ließ die Adelsfamilie die Uniformen für die Postboten in dieser Farbgebung anfertigen. Die Boten trugen gelbe Jacken mit schwarzen Aufschlägen.

Zwischendurch gab es zwar auch andere Farben wie Orange und Blau. Doch der Alliierte Kontrollrat beschloss im Jahr 1946, dass Gelb-Schwarz als einheitliche Farbe für die gesamte Institution Post eingeführt werden sollte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die von Thurn und Taxis übrigens mit der Post nichts mehr zu tun. Schon nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg hatte die Adelsfamilie im Jahr 1867 alle ihre Postrechte an Preußen abgetreten und dafür eine Entschädigung von drei Millionen Talern erhalten.

Bis heute fahren oder radeln Postboten von Haustür zu Haustür. Die körperliche Anstrengung ist mit der Postzustellung im Altertum natürlich nicht mehr zu vergleichen.

Außerdem hat die klassische Post durch digitale Medien eine neue Dimension dazugewonnen. Nachrichten können ganz bequem und kostengünstig als E-Mail verschickt werden. Das Pendant zum herkömmlichen Papierbrief ist der E-Postbrief.

Kein Verkehrsmittel kann mit der Geschwindigkeit der elektronischen Übertragung mithalten. Ein Klick genügt und die Nachricht ist wenige Sekunden später beim Empfänger angekommen. Beim klassischen Postversand hingegen ist ein Brief trotz bester Organisation mindestens einen Werktag lang unterwegs.

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