Brief nicht angekommen – was tun? 1. Teil

Brief nicht angekommen – was tun? 1. Teil

Auch wenn inzwischen viel Post auf elektronischen Wegen verschickt wird, gibt es Sendungen, die sich ganz klassisch in einem Briefumschlag auf den Weg machen müssen. Das gilt für Geschäftspost und behördliche Schreiben genauso wie für private Nachrichten. Die Deutsche Post befördert täglich rund 57 Millionen Briefe. Und die meisten Sendungen kommen schnell, sicher und unbeschadet beim Empfänger an.

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Brief nicht angekommen - was tun 1. Teil

Doch bei der gewaltigen Anzahl bleibt es einfach nicht aus, dass in Einzelfällen hin und wieder etwas schiefgeht.

Wenn nun ausgerechnet der eigene Brief unterwegs verloren geht, ist das natürlich ärgerlich. Aber die Chance, dass die Sendung doch noch auftaucht, besteht durchaus. In einem zweiteiligen Ratgeber haben wir Infos und Tipps zusammengestellt, was der Absender tun kann, wenn sein Brief nicht angekommen ist.

 

Ab wann gilt ein Brief als verloren?

Lässt ein Brief auf sich warten, muss sich der Absender zunächst in Geduld üben. Zwar werden Briefsendungen innerhalb Deutschlands normalerweise in ein bis zwei Tagen zugestellt. In Zeiten, in denen das Postaufkommen hoch ist, kann es aber auch länger dauern.

Die Weihnachtszeit ist so ein Beispiel. Briefe, die als Bücher-/Warensendungen verschickt werden oder ins Ausland gehen, sind ebenfalls länger unterwegs.

Bei normalen Briefen sagt die Deutsche Post keine festgelegte Lieferfrist zu. Sie garantiert also nicht, dass eine einfache Briefsendung innerhalb einer bestimmten Anzahl von Tagen zugestellt wird.

Stattdessen gibt es folgende Regelung: Ist ein Brief innerhalb von 20 Tagen seit der Einlieferung nicht beim Empfänger angekommen und kann sein Verbleib nicht ermittelt werden, gilt er als verloren.

Es macht deshalb keinen Sinn, wenn der Absender die Post schon nach drei oder vier Tagen kontaktiert. Zumal die längere Zustelldauer verschiedene Ursachen haben kann. Möglich ist zum Beispiel, dass die Adresse falsch oder nur schwer zu entziffern ist. Genauso ist denkbar, dass sich die Briefmarke abgelöst hat oder der Brief nicht ausreichend frankiert wurde.

In solchen Fällen geht der Brief dann meist an den Absender zurück. Allerdings kann das zwei bis drei Wochen lang dauern.

Der Absender sollte also die 20 Tage abwarten. Fehlt von dem Brief danach noch immer jede Spur, kann er die Post beauftragen, nach seiner Sendung zu suchen.

 

Was kann der Absender in der Zwischenzeit unternehmen?

Ist ein Brief ungewöhnlich lange unterwegs, muss das nicht heißen, dass er verschollen ist. Die Suche gestaltet sich zwar schwieriger als bei einem Einschreiben. Aber es kann klappen, den Brief wiederzufinden.

Solange die 20-Tage-Frist noch nicht abgelaufen ist, kann der Absender folgendes unternehmen:

 

Die Adresse überprüfen

Der Absender sollte sich an den Empfänger wenden und abgleichen, ob er die richtige Adresse auf dem Brief vermerkt hat.

Stellt sich heraus, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat, zum Beispiel ein Zahlendreher bei der Hausnummer oder der Postleitzahl, kann gut sein, dass der Brief mit einiger Verzögerung doch noch ankommt. Kann die Post die Anschrift nicht zuordnen, schickt sie den Brief an den Absender zurück.

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Tipp:

Der Absender sollte seine Adresse immer links oben auf dem Briefumschlag angeben. Falls der Brief nicht zugestellt werden kann, weil die Empfängeradresse falsch oder unbekannt ist, kommt die Sendung so schneller zu ihm zurück. Fehlt die Absenderadresse, wird der Brief an eine zentrale Servicestelle weitergeleitet. Dort versuchen die Mitarbeiter, den Absender zu ermitteln.

 

Die Nachbarn fragen

Vor allem in einem Mehrfamilienhaus kann es passieren, dass ein Brief zwischen die übrige Post rutscht und dadurch in den falschen Briefkasten eingeworfen wird. Auch wenn beispielsweise die Hausnummer verkehrt war und der Zusteller neu im Bezirk ist, ist möglich, dass er die Sendung woanders einschmeißt.

Deshalb ist es ratsam, sich bei den Nachbarn zu erkundigen. Vielleicht ist der Brief nämlich schon längst da, nur lag er eben nicht im richtigen Briefkasten.

Denkbar ist genauso, dass ein Nachbar nichts mit dem Brief anfangen konnte und ihn daher dem Postboten wieder mitgegeben hat. In diesem Fall ist zumindest klar, dass sich die Sendung verirrt hatte und demnächst wieder beim Absender eintrifft.

 

Den Zusteller informieren

Sinnvoll ist auch, den Postboten darauf anzusprechen, dass ein Brief vermisst wird. Der Zusteller kann daraufhin einen Vermerk hinterlegen. Der Vermerk bewirkt, dass der Brief dem Empfänger zugeordnet werden kann, falls eine entsprechende Sendung auftaucht.

Haben diese Maßnahmen nichts gebracht, kann der Absender die Post nach dem Brief forschen lassen. Wie so ein Nachforschungsauftrag gestellt wird, erklären wir im 2. Teil. Außerdem beantworten wir, wann die Post für eine verlorene Sendung haftet und ob ein Einschreiben sicherer ist als ein einfacher Brief.

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