Vorlage Verweigerung Grundwehrdienst

Tipps und Vorlage zum Schreiben eines Briefes für die Verweigerung des Grundwehrdienstes 

Entscheidet sich jemand dafür, anstelle des Grundwehrdienstes bei der Bundeswehr Zivildienst zu leisten, bedarf es eines entsprechenden Antrags. Ein solcher Antrag gliedert sich grundsätzlich in zwei Schreiben, nämlich zum einen in den Antrag selbst und zum anderen in die Begründung, weshalb der Kriegsdienst verweigert wird.

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Der eigentliche Antrag ist dabei recht unkompliziert
und könnte wie folgt aussehen –
 Vorlage:

Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer

Sehr geehrte Damen und Herren, 

unter Berufung auf Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzes verweigere ich hiermit den Kriegsdienst.

Die Darlegung meiner persönlichen Beweggründe für die Kriegsdienstverweigerung sowie meinen Lebenslauf füge ich diesem Antrag in der Anlage bei. 

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift, Datum

Tipps zur Darlegung der Beweggründe:

Etwas schwieriger ist die Darlegung der Beweggründe, denn die Vorschriften setzen voraus, dass ein Antrag nur dann Gehör findet und genehmigt werden kann, wenn persönliche Gründe vorliegen, die bei einem Dienst an der Waffe bei der Bundeswehr zu Gewissenkonflikten führen würden und den Kriegsdienst somit unmöglich machen.

Entscheidend ist zudem, dass diese Beweggründe ausführlich erläutert werden, und zwar beispielhaft anhand von persönlichen, individuellen Umständen und Einflüssen. Aus diesem Grund wird die Begründung der Verweigerung auch immer in der Ich-Form geschrieben.

  

Hier nun einige Tipps, wie die Verweigerung des Grundwehrdienstes begründet werden kann:

•        Religion.

Eine plausible Begründung kann sich auf die Religion stützen. Allerdings reicht es nicht aus, nur anzuführen, dass man beispielsweise Christ ist. Vielmehr kommt es darauf an, seine religiöse Überzeugung darzustellen, etwa, weil man schon seit Jahren Messdiener ist, sich in kirchlichen Gemeinschaften engagiert oder nach den zehn Geboten und hier insbesondere nach dem fünften Gebot lebt.

Unterstrichen werden können die persönlichen Beispiele durch Sätze wie „Gott ist derjenige, der über Leben und Tod richtet, dieses Recht steht Menschen nicht zu, doch im Krieg wird genau dies praktiziert.“

•        Erziehung.

Auch die Erziehung, die man durch Eltern, Familie oder Lehrer genossen hat, kann Gründe für die Kriegsdienstverweigerung liefern. Allerdings reicht es auch hier nicht aus, zu erklären, dass die Eltern immer für Frieden und Gerechtigkeit plädiert haben. Wichtig ist, zu unterstreichen, dass man diese Denkweisen verinnerlicht hat und diesen voll und ganz zustimmt.

Eine beispielhafte Formulierung hier könnte lauten „Meine Eltern haben schon immer Wert darauf gelegt, Konflikte verbal auszutragen und dieser Lehre stimme ich absolut zu. Konfliktlösungen durch Anwendung von Gewalt sind in meinen Augen eine Wertminderung menschlichen Lebens und das systematische Töten von Menschen, wenn auch nur im Verteidigungsfall, stellt für mich einen Eingriff dar, den ich aufgrund des Leides, das ich auch der Familie des Opfers zufüge, mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte.“

•        Erfahrungen.

Als weitere Beispiele können Erfahrungen angeführt werden, die die persönliche Entwicklung geprägt haben. Sei es nun der Großvater, der in Kriegsgefangenschaft war oder auch eigene Erfahrungen aufgrund von Kriegsberichten in den Medien.

•        eigene Überlegungen.

Hier geht es darum, aufzuzeigen, dass man sich tatsächlich Gedanken darüber gemacht, weshalb man die Ausbildung zum Soldat nicht mit dem eigenen Gewissen in Einklang bringen kann. Mögliche Begründungen können sich auf Zitate stützen.

Ein Beispiel wäre: „Meine Auffassung deckt sich mit Kants kategorischem Imperativ „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“. Wie könnte ich dann die Verantwortung dafür tragen, einen Menschen zu töten, bloß weil er eine andere Kultur oder eine andere Religion hat als ich? In meinen Augen ist es pervers, das gewaltsame Mittel Krieg dafür einzusetzen, Frieden zu erreichen und den Menschen auf diesem Wege ihr höchstes und meist einzigstes Gut zu nehmen, nämlich ihr Leben.“

•        Für den Aufbau des Schreibens gilt, dass die einzelnen Absätze klar und deutlich gegliedert sein sollten und jeder Absatz für sich eine plausible Erklärung bieten muss. Wichtig ist dabei, immer die eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen, aber auf keinen Fall allgemeine Dinge aufzuführen, die prinzipiell für jeden gelten könnten, beispielsweise, dass man mit dem Befehlston nicht umgehen könnte. Allerdings sollte auch darauf geachtet werden, dass sich die einzelnen Punkte nicht widersprechen und auch nicht allzu dick aufgetragen wird, denn dies würde letztlich zu Unglaubwürdigkeit und damit zur Ablehnung des Antrags führen.

•        Der letzte Satz sollte die Entscheidung nochmals prägnant verdeutlichen. So kann der Brief beispielsweise mit Worten wie „Ich bin durchaus der Meinung, dass jeder der Verpflichtung nachkommen sollte, Dienst für sein Land zu leisten.

Allerdings muss dieser Dienst den Grenzen folgen, die durch das eigene Gewissen und die eigenen Überzeugungen vorgegeben sind. Aus diesem Grund habe ich mich für den Zivildienst entscheiden und bitte diese Entscheidung anzuerkennen.“

Mehr Anleitungen, Tipps und Vorlagen:

Thema: Tipps und Briefvorlage für die Verweigerung vom Grundwehrdienst

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